Hier finden Sie das gesamte Lexikon der Pferdewelt!

A

Aminosäuren :

Aminosäuren sind Moleküle, die Proteine bilden, wenn sie sich miteinander verbinden. Die Verschiedenheit der verwendeten Aminosäuren und die Reihenfolge ihrer Anordnung bestimmen die synthetisierten Proteine und deren Funktion im Organismus.

Anatomische Barrieren :

Es handelt sich um die Haut sowie um Schleimhäute (Darmschleimhaut, Nasenschleimhaut usw.). Diese Barrieren sind die erste Verteidigungslinie bei einem Angriff. Ihre Verteidigungsmechanismen sind physikalischer, aber auch mikrobiologischer Art (z. B. wichtige Rolle der Darmflora).

Analgetikum :

Unter diesem Namen werden in der Regel Arzneimittel zusammengefasst, die zur Schmerzbeseitigung bzw. Schmerzvermeidung eingesetzt werden (z. B. Narkosemittel). In der Umgangssprache wird dieser Begriff oft fälschlicherweise zur Bezeichnung von Medikamenten mit schmerzlindernden Eigenschaften benutzt.

Anämie :

Anämie ist eine Anomalie, die auf einem Mangel an Hämoglobin, eines Blutbestandteils, beruht. Die bekannteste Ursache ist Eisenmangel.

Antikörper :

Große Proteine, die das Immunsystem zur Detektion und Neutralisation von Krankheitserregern verwendet.

Antioxidantien :

Substanzen, die zur Neutralisierung der negativen Auswirkungen von oxidativem Stress verwendet werden (siehe unter diesem Begriff) Die bekanntesten sind Vitamin C, Vitamin E, Karotinoide und Polyphenole.

Anabolismus :

Stoffwechselphase: Aufbau von organischem Material

B

Bioverfügbarkeit :

Kapazität eines Inhaltsstoffes, vom Organismus aufgenommen und verwertet zu werden. Die Bioverfügbarkeit kann vom chemischen Aufbau eines Inhaltsstoffes, seinem Molekulargewicht (seiner Größe) und seiner Fähigkeit, eine Wechselwirkung mit dem Organismus einzugehen, abhängen.

Bruxismus :

Bruxismus ist der Fachbegriff für das Zähneknirschen des Pferdes.

C

Chelat :

Verbindung eines Mineralstoffs mit einer organischen Substanz, um seine Aufnahme über den Verdauungstrakt zu erleichtern.

Chirurgische Wundversorgung :

Als chirurgische Wundversorgung wird die chirurgische Reinigung einer Wunde zur Förderung der Wundheilung bezeichnet.

Chondroitin :

Chondroitinsulfat ist ein Bestandteil der Knorpelmatrix und gehört zur Familie der „GAG“. Es trägt zur Flexibilität und Elastizität des Knorpels bei. Oral aufgenommen liefert es die Nährstoffe, die für das Gleichgewicht und die Funktionsfähigkeit des Knorpels erforderlich sind.

D

DNS :

Die DNS (oder Desoxyribonukleinsäure) enthält die genetische Information des Individuums. Sie befindet sich im Zellkern jeder Zelle. Die DNS ist eine Art von Code, nach dem die Moleküle synthetisiert werden, die der Organismus braucht, um richtig zu funktionieren. Nach der Replikation wird ein Teil der DNS bei der Fortpflanzung auf die Nachkommen übertragen, sodass das Erbgut weitergegeben wird.

Darmflora :

Als Darmflora werden die Bakterien und anderen Mikroorganismen bezeichnet, die von Natur aus im Darm vorhanden sind.

E

Elektrolyt :

Elektrolyte sind im Körper vorhandene Mineralsalze, die unerlässlich für die Aufrechterhaltung grundlegender Funktionen wie beispielsweise der Muskelkontraktion sind. Sie sind wasserlöslich und werden daher bei starkem Schwitzen leicht ausgeschieden.

Erythrozyten-Linie :

Die Erythrozytenlinie umfasst alle zellulären Entwicklungsstadien eines roten Blutkörperchens.

Endotoxämie :

Unter Endotoxämie versteht man die Vergiftung des Blutes mit so genannten Endotoxinen, die von bestimmten Bakterien im Körper freigesetzt werden. Endotoxämie kann zu einem septischen Schock führen.

Expektoration (schleimlösende Eigenschaften) :

Unter Expektoration oder Expektorieren versteht man das Aushusten von Sekreten aus den Atemwegen. Ein Inhaltsstoff mit schleimlösenden Eigenschaften (Expektorans) stimuliert diesen Prozess.

F

Fermentierbar :

Eine Verbindung wird als „fermentierbar“ bezeichnet, wenn sie in der Lage ist, sich am Fermentationsprozess zu beteiligen.

Freie Radikale :

Chemisch instabile, oxidierte Substanzen, die vor allem bei der Energieproduktion in den Zellen freigesetzt werden (z. B. bei einer Muskelanstrengung). Freie Radikale, auch Prooxidantien genannt, greifen die Zellwände an.

G

GAG :

Die Glykosaminoglykane (GAG) bestehen aus langkettigen, stickstoffreichen und meist schwefelhaltigen Zuckern: Sie haben die Besonderheit, dass sie einerseits sehr widerstandsfähig sind und andererseits Wasser binden und dämpfende Strukturen bilden können. Tausende von GAG verkeilen sich ineinander - vor allem im Knorpel - und sorgen so dafür, dass die Drücke bei Bewegungen abgefangen werden, sodass der benachbarte Knochen geschützt wird. Zu den wichtigsten GAG zählen Chondroitin und Hyaluronsäure. Manchmal wird auch das Glukosamin fälschlicherweise zu dieser Klasse gezählt, obwohl es eine andere chemische Struktur hat.

Gasterophilinae :

Gasterophilinae oder Magendasseln sind Parasiten, die sich im Pferdemagen entwickeln.

Glucosamin :

Glucosamin ist ein komplexer Zucker aus der Familie der Aminozucker, dessen Struktur auf Glukose basiert. Fälschlicherweise wird er oft den GAG zugerechnet. Der Gelenkknorpel enthält viel Glucosamin.

H

Hyaluronsäure :

Hyaluronsäure ist ein Glykosaminglukan, das überall im Organismus vorkommt, beispielsweise im Bindegewebe und im Nervengewebe. Sie ist vor allem in Gelenken zu finden: In der Gelenkflüssigkeit wirkt sie als Schmierstoff, und im Knorpel sorgt sie für mehr Elastizität.

Hämoglobin :

Hämoglobin ist das Molekül, an das in den roten Blutkörperchen Sauerstoff gebunden wird, um ihn über den Blutkreislauf durch den Körper zu transportieren.

I

Immunglobulin G (Ig G) :

Die Immunglobuline G gehören zur Familie der Antikörper. Man dosiert sie, um den Immunstatus des Fohlens bei der Geburt zu bestimmen.

In-vitro-Studie :

Eine Studie, die im Labor an tierischen Zellen oder Geweben durchgeführt wird.

In-vivo-Studie :

Studie, die am Tier durchgeführt wird, ohne ihm dabei zu schaden. Sie dient im Allgemeinen dazu, die Ergebnisse einer In-vitro-Studie zu bestätigen.

Immunsuppressivum :

Faktor, der die Funktionen des Immunsystems vermindert.

IRAP :

Komplexes Behandlungsverfahren, für das dem Pferd eine Blutprobe entnommen werden muss, um daraus körpereigene entzündungshemmende Substanzen zu isolieren. Nach Aufreinigung wird dieses Konzentrat in das betroffene Gelenk oder eine entzündete Sehne gespritzt, um direkt auf den Ort der Entzündung einzuwirken.

Interkurrente Erkrankung :

Erkrankung, die während der Behandlung einer anderen Krankheit auftritt.

K

Kollagen Typ I :

Das Kollagen, ein Protein, kommt in Form von widerstandsfähigen, nicht elastischen Fasern vor. Es ist in großen Mengen im Organismus zu finden, wo es dafür sorgt, dass sich Gewebe bei der Dehnung nicht verformen. Es gibt verschiedene Kollagentypen, die jeweils ganz bestimmte Eigenschaften haben. Kollagen Typ I macht 90 % des Gesamtkollagens eines Individuums aus. Es bildet das Gerüst des Knochens und verleiht ihm seine Widerstandsfähigkeit und Unverformbarkeit.

Kolostrum :

Das Kolostrum wird vom Euter in den letzten Tagen der Trächtigkeit, direkt vor der Milchproduktion, abgesondert. Dieses Sekret ist sehr reich an Antikörpern und Nährstoffen und daher von großer Bedeutung für die erste Versorgung des Fohlens.

Koproskopie :

Mikroskopische Kotuntersuchung, die in der Regel vorgenommen wird, um das Vorliegen eines Parasitenbefalls abzuklären (Identifikation der Eier, der Larven oder des erwachsenen Parasiten).

Kortikoid :

Arzneimittel mit einer ähnlichen chemischen Struktur wie Cortison (Hormon, das von der Nebennierenrinde aus Cholesterin gebildet und abgesondert wird). Kortikoide werden therapeutisch hauptsächlich als Entzündungshemmer und Immunsuppressiva eingesetzt.

Katabolismus :

Stoffwechselphase: Abbau von organischem Material

L

Lage :

In der Medizin werden verschiedene liegende Positionen unterschieden. Wenn das Pferd auf der Seite liegt, spricht man von Seitenlage.

Lymphozyten :

Lymphozyten gehören zu den weißen Blutkörperchen. Es handelt sich um Zellen des erworbenen Immunsystems, die im Knochenmark gebildet werden.

M

Mineralstoffe :

Anorganische Elemente, die Bestandteil von zahlreichen Proteinen sind. In Ionenform sind sie an zahlreichen komplexen Prozessen beteiligt, die in der Zelle ablaufen.

Milchsäure :

Milchsäure ist ein Abfallstoff, der bei hoher Muskelbeanspruchung entsteht, wenn der Muskel zur Energieerzeugung mehr Sauerstoff verbraucht als ihm zugeführt wird. Zu viel Milchsäure im Organismus kann schädliche Auswirkungen haben.

Muskelfaser :

Muskelzelle, in der die Muskelkontraktion abläuft.

Magenflora :

Als Magenflora werden die Bakterien und anderen Mikroorganismen bezeichnet, die von Natur aus im Magen vorhanden sind.

Mikrobielle Flora :

Als mikrobielle Flora werden alle Bakterien und anderen Mikroorganismen bezeichnet, die von Natur aus im Organismus vorhanden sind. Die mikrobielle Flora spielt eine wichtige Rolle für die Gesunderhaltung.

Manno-Oligosaccharide (MOS) :

Inhaltsstoff aus der Familie der Präbiotika (siehe unter diesem Begriff)

Myositis :

Entzündliche Erkrankung der Muskelzellen

Myolyse :

Zerstörung von Muskelzellen

Molekulargewicht :

Größe eines Moleküls, angegeben in Dalton. Je komplexer ein Molekül ist, desto schwerer ist es. Im Allgemeinen passieren Nährstoffe mit niedrigem Molekulargewicht leichter die Darmwand und finden sich in größerer Menge im Blutkreislauf.

N

Nicht-steroidale Antiphlogistika :

Arzneimittel mit entzündungshemmender Wirkung. Sie wirken auch schmerzlindernd und fiebersenkend.

Nährstoffe :

In der Nahrung enthaltene Stoffe, die nach der Aufnahme dazu verwendet werden, den physiologischen Bedarf des Organismus zu decken.

O

Oxidativer Stress :

Der Organismus produziert natürlicherweise Stoffwechselabfälle. Dazu zählen auch die freien Radikale (siehe unter diesem Begriff) Während der Anstrengung vervielfacht sich die Bildung dieser freien Radikale. Durch ihre oxidierende Wirkung haben sie eine zerstörerische Wirkung auf die Körperzellen und können zu kleinen, manchmal irreversiblen Verletzungen der Zellen führen.

Ödem :

Ein Ödem ist eine Schwellung, die durch Einlagerung von Flüssigkeit aus dem Gefäßsystem entsteht. Dieses Symptom kann durch zahlreiche Ursachen ausgelöst werden.

Osteophyt :

Knöcherne Auswüchse an den Gelenken.

P

Peritonitis :

Entzündung der Membran, die die Bauchorgane umhüllt.

Phagozyten :

Zellen, die Partikel unterschiedlicher Größe wie beispielsweise Mikroorganismen, Zellabfälle oder Fremdkörper aufnehmen und zerstören können. Dabei handelt es sich vor allem um weiße Blutkörperchen (Makrophagen und Lymphozyten).

Phytotherapie mit bestimmtem Wirkstoffgehalt :

Verwendung von bekannten, validierten Verfahren, um die Wirkstoffe aus jeder Pflanze zu extrahieren: Die Menge der verwendeten Wirkstoffe wird bestimmt und auf dem Etikett angegeben.

Postprandial :

Nach der Mahlzeit.

Präbiotika :

Präbiotika sind unverdauliche Zucker. Sie dienen den nützlichen Mikroorganismen der Darmflora als Nahrung und stimulieren das Wachstum.

Probiotika :

Probiotika sind lebende Bakterien, die die Passage durch den Magen überleben. Sie tragen zur Stabilisierung und zum Ausgleich der Darmflora und damit zu einer besseren Verdauung bei und stärken das Immunsystem.

PRP :

Komplexes Behandlungsverfahren, für das dem Pferd eine Blutprobe entnommen werden muss, um daraus Blutplättchen zu isolieren. Diese Blutplättchen, die reich an Wachstumsfaktoren sind, werden eingesetzt, um die Heilung von schwer verletztem Gewebe zu beschleunigen. Nach der Aufkonzentrierung werden sie wieder in ein verletztes Gelenk oder eine verletzte Sehne gespritzt, um die Wundheilung zu fördern.

Ptyalismus :

Vermehrter Speichelfluss.

Piroplasmose :

Die Piroplasmose ist eine von einem kleinen Parasiten verursachte Krankheit, der bei einem Zeckenbiss auf das Pferd übertragen wird. Dieser Erreger nistet sich in den roten Blutkörperchen ein, die er schließlich zerstört. Dadurch kommt es schnell zur Anämie, die das Pferd erschöpft. Lesen Sie den Artikel zu diesem Thema.

PCR-Test :

Der PCR-Test (Polymerase Chain Reaction) ist eine Technik der Molekularbiologie, mit der ein DNA-Fragment vervielfacht werden kann.

R

RNS :

Die RNS ist eine Kopie der DNS, die zur Proteinsynthese verwendet wird. Im Gegensatz zur DNS, die immer im Zellkern bleibt, kann die RNS auch in anderen Zellbereichen aktiv sein.

S

Stem Cell :

Englischer Ausdruck für Stammzellen (undifferenzierte Zellen).

Salzsäure :

Salzsäure ist eine ätzende, saure chemische Substanz (pH < 7), die im Magensaft vorkommt. Im Magen besteht ihre Funktion darin, zum Abbau der Nahrung beizutragen.

Sommerdermitis :

Die Sommerdermitis ist eine Hautkrankheit, die durch eine Allergie auf die Stiche gewisser Insekten hervorgerufen wird. Wie ihr Name andeutet, tritt sie hauptsächlich im Sommer auf und ist „rezidivierend“, das heißt sie tritt bei betroffenen Pferden jedes Jahr wieder auf. Die Insektenstiche verursachen ein heftiges Hautjucken an bestimmten Körperpartien, die dann schnell die Haare verlieren, und die Haut verändert an den betroffenen Stellen ihr Aussehen. Mehr dazu können Sie im entsprechenden Thema erfahren.

Statistisch signifikante Ergebnisse :

Die Wissenschaftler betrachten Ergebnisse als statistisch repräsentativ, wenn sie sich mit einer Wahrscheinlichkeit von 99,95 % wiederholen. Das ist mit „p<0,05“ gemeint. Diese Ergebnisse sind an dem kleinen Sternchen (*) an den Abbildungen zu erkennen.

Synovitis :

Entzündung der Gelenkinnenhaut.

Synbiotika :

Kombination von Prä- und Probiotika.

Spurenelemente :

Anorganische Elemente, die in winzigen Mengen in allen Stadien der Zellentwicklung und des Zellstoffwechsels erforderlich sind.

T

Tendopathie :

Erkrankung der Sehne, die manchmal durch eine Entzündung bedingt sein kann.

Therapeutische Diagnose :

Die therapeutische Diagnose stützt sich auf die Reaktion des Organismus nach Verabreichung einer bestimmten Behandlung.

V

Vernebelung :

Mit einem Vernebler kann eine Flüssigkeit in sehr feine Tröpfchen umgewandelt werden. Diese Methode, die so genannte Vernebelung, wird beim Pferd oft angewendet, um das Inhalieren über die Nase zu ermöglichen. Sie sorgt für eine sehr gute Verteilung der Wirkstoffe und eine gezielte Anwendung in den Atemwegen.

Vitamine :

Komplexe organische Verbindungen, die der Organismus für lebenswichtige Funktionen benötigt, aber nicht in ausreichender Menge synthetisieren kann.

Verdauungsflora :

Als Verdauungsflora werden die Bakterien und anderen Mikroorganismen bezeichnet, die von Natur aus im Verdauungstrakt vorhanden sind.

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