Arthrose
Die Ursache
Die Lebensdauer des Knorpels hängt vor allem von der Aktivität der Chondrozyten ab und setzt sich aus einer Abfolge von Zerstörungsphasen bei Beanspruchung des Gelenks und Aufbauphasen zusammen. Solange sich die Chondrozyten im Gleichgewicht befinden und genug Zeit bleibt, dass der abgebaute Knorpel wieder aufgebaut werden kann, bleibt er gesund und funktionell. Die Arthrose beginnt, wenn mehr Knorpel abgebaut wird als wieder aufgebaut werden kann. Das ist besonders bei den Gelenken der Fall, die stark beansprucht werden (sportliche Anstrengungen usw.), ist aber auch eine Alterserscheinung.
Am Anfang der Krankheit ist der Knorpel unorganisiert. Auf seiner Oberfläche bilden sich Risse, die sich allmählich in tiefe Spalte umwandeln. Während dieser Spaltbildung kann es vorkommen, dass sich kleine Knorpelstückchen lösen und in die Gelenkflüssigkeit freigesetzt werden. Sie bilden dann Fremdkörper oder Sandkörner, die die Gelenkoberfläche reizen. Die allmähliche Vergrößerung der Spalte bewirkt auch, dass die Knorpelschicht immer dünner wird und schließlich an einigen Stellen ganz verschwindet. Der Knochen ist jetzt Reibungen ausgesetzt, und damit beginnen die Schmerzen. Oft ist auch zu bemerken, dass die Aufbauprozesse an den Gelenkrändern außer Kontrolle geraten, die dann zu „sprossen“ beginnen: So bilden sich die Osteophyten (oder „Papageienschnäbel“).
Die üblicherweise durchgeführten Untersuchungen
Nach einer schnellen allgemeinen Untersuchung interessiert sich der Tierarzt für die Gliedmaßen und die Wirbelsäule des Pferdes. Er tastet alle Gelenke ab, um festzustellen, ob sie schmerzen oder deformiert sind, und bewegt sie dann, um ihre Funktionsweise zu testen. Anschließend sieht er sich das Pferd bei der Fortbewegung in den drei Gangarten auf einer geraden Linie und im Kreis an und beobachtet, in welchem Moment das Pferd Probleme hat und/oder zu lahmen beginnt. Nach der Identifizierung des schmerzenden Gelenks durch Beobachtung und eventuelle Bestätigung durch Lokalanästhesie kann er Röntgenaufnahmen machen und eventuell eine Echographie durchführen.
Zur Verfeinerung und Bestätigung der Diagnose kann Ihr Tierarzt weitere Untersuchungen empfehlen. Diese Untersuchungen sind besonders nützlich, um das Entwicklungsstadium der Krankheit und eventuell die Zukunft des Pferdes (Rennen und Sport) zu beurteilen:
Echographie: Sie ermöglicht es, den Zustand des Knorpels (insbesondere seine Dicke) in einigen begrenzten Bereichen des Gelenks (Peripherie) zu bestimmen
Arthroskopie: Chirurgischer Eingriff unter Vollnarkose, bei dem mit Hilfe einer Kamera das Innere des Gelenks im Detail untersucht wird
Scanner, RMI oder Szintigraphie: Diese leistungsstarken, aber auch sehr teuren Untersuchungen sind vor allem für komplizierte Fälle bestimmt
Die wichtigsten Behandlungsprinzipien
Um die Schmerzen zu lindern und die Entzündung zu behandeln, greift der Tierarzt zu systemischen entzündungshemmenden Arzneimitteln, die durch intravenöse Injektion oder oral verabreicht werden. Er empfiehlt auch die Anwendung von Mitteln mit knorpelschützender Wirkung. Allgemein, und je nach Kontext, kann er Behandlungen mit Injektionsserien empfehlen. Je nach gewähltem Arzneimittel wird dann 1 Injektion pro Woche oder 1 Injektion pro Tag verabreicht.
Die ernährungsphysiologischen Lösungen
YIhr Tierarzt kann auch die tägliche Gabe eines Futterergänzungsmittels empfehlen, das GAG (natürliche Bestandteile des Knorpels) und hydrolysiertes Kollagen enthält.
EKYFLEX ARTHRO (von den Laboratoires AUDEVARD) beispielsweise ist ein Futterergänzungsmittel, das mit GAG, Kollagen, Kurkuma und anderen für die Gelenkstrukturen interessanten Bestandteilen angereichert ist. Dieses Mittel wurde speziell zur Gelenkunterstützung entwickelt. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Tierarzt.
Bei Pferden, die an Arthrose leiden, hat der Hufschmied eine wichtige Rolle zu spielen. Bei der Wahl des Hufeisens müssen mehrere Faktoren gleichzeitig berücksichtigt werden: die Beinstellung des Pferdes, das Gelände, auf dem das Pferd üblicherweise lebt und arbeitet, die Art der Belastungen, denen es unterworfen wird, usw.
Um Gelenkverletzungen zu begrenzen, sollte die Arbeit im Freien vorzugsweise auf einem weichen Boden von guter Qualität stattfinden. Die Aufwärmzeiten sind einzuhalten. Außerdem muss das Gewicht überwacht werden, denn wie beim Menschen leiden die Gelenke bei Übergewicht.